Das Wunder der Zweiten Meile
Und wer irgend dich zwingen wird, eine Meile zu gehen, mit
dem gehe zwei.
Mat. 5,41
Immer mal wieder können wir über diesen Vers lesen, was es
bedeutet, jemandem mehr zu helfen, als er erfragt hat. Aber sind wir uns
so richtig bewusst, was Jesus hier wirklich meint? Was auffallend ist, ist das Jesus hier das Wort „zwingen“ (ELB Ü) verwendet hat. Jesus spricht davon,
dass wir dabei etwas zu tun haben als „Befehl oder Aufforderung“. Wundert sie
das, wie Jesus auf so eine Information mit Aussage kommt?
Die Wurzeln reichen zurück bis in das erste Jahrhundert von
Palästina der Römischen Weltmacht. Ein Wunder der Eroberer war ein gewaltiges
System von Landstraßen welche die Römer gebaut haben um auf den eroberten
Territorien in alle möglichen Länder zu reisen. Es waren wohl mehr als 73.900
km dieser römischen Straßen durch das ganze römische Reich. Es wurde
herausgefunden, dass wohl nach jeder Meile eine Straßenmarkierung war. Diese
Markierungen gaben die Richtung, die Distanz zur nächsten Stadt und auch nach
Rom selbst an. Auch warnte ein solcher Markierungsstein durchaus vor Gefahren,
die einem begegnen könnten.
Im röm. Gesetz verankert, konnte wohl ein römischer Bürger
oder Soldat einen Untertanen der eroberten Länder zwingen für ihn sein Gepäck
zu tragen; aber auch nur für eine Meile.
In der Bergpredigt spricht Jesus diesen Vers im Kontext über
Rache (Mt. 5, 38-42) an. Da die Juden von den Römern unterdrückt wurden,
strebten sie in ihren Herzen nach Rache gegen ihre verhassten Feinde. Aber
Jesus fordert sie zu einer neuen, radikalen
Antwort auf Ungerechtigkeit und/oder
Unannehmlichkeit heraus. Statt ihr Recht
zu fordern, sollen sie es freiwillig
aufgeben. Nach Aussage von Jesus ist
es wichtiger, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zu geben als sie für sich zu erreichen bzw. zu nehmen. Das ist
ziemlich krass, wo mal hier einem viele Beispiele in den Kopf springen könnten, wo sich
ein dickes „ABER“ an Jesus richten würde. Aber lassen wir es erst
mal so stehen, wozu Jesus uns so radikal auffordert ohne ein „ABER“.
Jesus greift hier spontan eine aktuelle Situation der Juden
heraus, die sehr provozierend für sie war. Vorher in den Versen bezieht sich
Jesus auf Stellen aus den Mose-Büchern (der Tora) und ergänzt diese mit seinem
neuen Gebot „der Liebe zu seinem Nächsten“ sowie das von ihm gelehrte Wahrheit
„Geben ist seliger als nehmen“ (Apg. 20,35). Wer weis, vielleicht hat sich
gerade so eine Situation vor den Augen seiner Zuhörer abgespielt auf die er
gleich praktisch Bezug nehmen konnte.
Können Sie sich den „Bombeneinschlag“ vorstellen den diese
massiven Worte für die durch die Römer unterdrückten Zuhörer gewesen sein
musste? Jesus sprach hier nicht von Theorien und abgehoben Optimalen, sondern er
brach mit seinem Gebot den nächsten zu lieben voll in die Gegenwart der
Menschen ein. Die Frage „Was meint der?“ war überflüssig. Jesus forderte seine
Zuhörer auf das zu tun, was von ihnen gefordert wurde und setzt sogar noch eins
drauf.
... Und wer irgend dich zwingen wird,
eine Meile zu gehen, mit dem gehe zwei. ...
eine Meile zu gehen, mit dem gehe zwei. ...
Was ist das, das andere in der Bildung, Kunst, Sport oder Business oder irgend eines anderen Bestrebens so absondert von dem
Üblichen?
Es ist das engagierte Bestreben mehr zu tun als von ihnen
erwartet wird. Das ist: den Nächsten lieben - in Aktion.
Ich glaube, dass in diesem Fall
Das Geheimnis der Kraft der Wahrheit und Liebe in der
zweiten Meile Liegt.
Jesus spricht hier: ...geh zwei Meilen.
Also da ist, eine Meile begründet durch Gesetz (erste
Meile des GEHORSAM zum Gesetz)
Und eine
Meile angeregt/motiviert durch Liebe (zweite Meile im GEHORSAM Jesu)
Oft wird die erste Meile ignoriert. Ich habe bis jetzt immer
eine Predigt oder Artikel über die zweite Meile gehört. Aber es wäre wichtig diese bewusst zu beachten, denn die erste Meile wird hier vorgeschrieben. Die
erste ist oft die härteste für uns. Die Wahrheit ist, dass es nicht so leicht
ist Dinge zu tun, die wir zu tun haben als Dinge, die wir gerne tun möchten.
Das Leben als Christ hat sein eigenes Mandat, das durch
Gottes „Gesetz“-der Liebe motiviert ist. Jesus ist gekommen um das Gesetzt zu
erfüllen und hat uns ein neues Gebot gegeben. (Joh. 13,34) Es ist durch aus
nicht leicht die erste Meile zu starten. Die erste Meile unterbricht uns in
unseren Plänen wenn wir aufgefordert werden diese zu gehen. Es bedeutet, dass
wir unseren Stolz runterschlucken müssen und eine extra Belastung tragen
müssen. Gleicherweise startet oft der schwierigste Part im christlichen Leben
mit der „ersten Meile.“ Das ist eine Wahrheit in fast allen Bereichen im Leben
wie Diäten, div. Übungsprogramme, Bereiche wo einfach Disziplin gefragt ist u.a.
auch das Lernen und verinnerlichen von Gottes Wort (Bibelversen).
Aber bin ich mal ehrlich, ich würde bei diesem Verse gerne
Bockspringen machen. Ich möchte die kleinen Extras der zweiten Meile
genießen, aber nichts mit der Notwendigkeit oder den Bestimmungen der ersten
Meile zu tun haben.
Also was ist mit der zweiten Meile?
Es ist also die zweite Meile, die einige von anderen
unterscheidet. Die zweite Meile ist nur möglich, wenn vorher die erste gehorsam
gegangen wurde. Aber die zweite Meile hat die Möglichkeit unseren eigenen Weg
zu bereichern und die Menschen um uns herum mit Jesus und seinem Evangelium in
Berührung zu bringen.
Jesus ist diesem Auftrag uns als Vorbild voran gegangen. Er ist die zweite Meile gegangen; ans Kreuz.
Er ging die erste Meile und kam aus dem Himmel und wurde Mensch und erfüllte
die Forderung das Gesetz erfüllt zu werden, wozu wir nicht in der Lage sind/wären.
Aber er ging auch die zweite Meile, motiviert durch seine Liebe zu uns. Er nahm das Kreuz,
es war nicht die Last eines Soldaten, nein, es war die Last unserer
aller Sünden die wir eigentlich zu tragen hätten. Jesus tat der Forderung des
Gesetzes genüge 100%ig eingehalten zu werden. Damit hat das Gesetz den Anspruch
verloren, da es erfüllt wurde. Aber er ging noch diese „zweite
Meile“ weiter, er übernahm die Strafe, die wir eigentlich zu erleiden hätten.
Es stellt sich die Frage, wie reagieren sie auf Jesu Gebot, wo können sie heute „eine zweite Meile“ gehen?
Es wird ihren Weg erhellen und eines anderen Last
erleichtern.
Titus 2,14
Er gab sein Leben, um uns von aller Schuld zu befreien und zu reinigen
und uns zu seinem eigenen Volk zu machen, das bemüht ist, Gutes zu tun.
Quelle der Historische Angabe: Pastor Dr. O.S. Hawkins
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