Mittwoch, 13. April 2016

Wunderbar erdacht und berufen- 
Hüte dich davor, zu früh aufzugeben!

Im Winter konnte ich oft hören, wie ein Specht am Werk war. Fast jeden Morgen konnte ich das Klopfen hören, und über den Tag verteilt. Was eine besondere Eigenschaft - Was dieses Tierchen damit erreichen kann!  Ich habe mich mal erkundigt und folgendes herausgefunden:

Der Helmspecht schlägt bis zu 12.000 Mal pro Tag seinen Schnabel gegen Holz, und es erstaunt, dass sein Gehirn durch diese Schläge keinen Schaden nimmt. Ein Specht kann bis zu 20 Schläge pro Sekunde ausführen, jeder Schlag ist, einem Bericht in der Fachzeitschrift Nature vom Oktober 2006 zufolge, vergleichbar mit einem Aufprall des Schnabels mit 25 km/h gegen eine Wand. Das Gehirn der Spechte sitzt relativ starr im Schädel und wird durch die beim Klopfen entstehenden Schockwellen nicht von innen gegen die Schädeldecke geschleudert, wodurch eine Gehirnerschütterung vermieden wird. Ferner ist der Schädel von auffallend starken Muskeln umgeben, die als Stoßdämpfer dienen: Wie bei einem Boxer, der einen Schlag herannahen sieht, werden diese Muskeln kurz vor dem Aufprall gegen das Holz angespannt und absorbieren so einen Großteil der Energie. Schließlich schließt ein Specht eine Millisekunde vor dem Aufprall die Augen, und schützt sie so vor umherfliegenden Holzspänen. (Wikipedia)

Gott hat den Specht als Teil seiner wunderbaren Schöpfung geschaffen und ihm einen einzigartigen Auftrag mit der nötigen Begabung gegeben. Dazu hat er bis ins Detail gedacht und dem Specht eingegeben die Augen zu schließen beim Aufprall. Er kann nicht Schwimmen und er kann schlecht auf dem Boden laufen. Ob er sich darüber wohl Gedanken macht und unglücklich ist, weil er doch lieber schwimmen würde? Er hat Kraft im Kopf, um außergewöhnliches zu meistern. Auf den ersten Blick mag das vielleicht unspektakulär wirken. Aber wenn wir noch viele viele andere Aspekte von Gottes Schöpfung zusammensetzen, wie ein Mosaik, so kommt ein wundervolles Bild der Schöpfung raus wo wir, der Mensch, die Krönung von sind. Die vielen kleinen Wunder machen ein großes Wunder daraus. Und da findet jeder, auch noch so scheinbar „belanglose“, einen Platz, an dem er an Gottes großen Plan wichtiges zu beitragen kann. Alle sind wichtig. Und wenn es z.B. „nur“ darum geht in Gottes Reich TREUE zu leben.

Noch ein Beispiel:  Der Strauß.
Eine Freundin, sie ist Südafrikanerin, erzählte mir, dass dort wo sie herkommt, Strauße als ohne Verstand und dumm gelten. Also auf den ersten Blick unbrauchbar für den Menschen bis auf ihr Fleisch und Leder. Meine Freundin erzählte mir aber weiter, dass Farmer seit langem herausgefunden haben, dass man sie wunderbar als Wachtiere einsetzen kann, rund um die Farm! Denn wenn Strauße sich bedroht fühlen oder jemand in „ihr“ Revier eindringt, werden sie äußerst ungemütlich und angriffslustig. Sie sind schnell, stark, rivalisierend, eigensinnig und nicht nachsichtig. Ein Löwe als Wächter ist selbst für den der bewacht werden will eine Gefahr!

Die Bibel sagt über den Strauß:  Hiob 39,13f
Der Fittich der Straußin hebt sich fröhlich; aber ist's ein Gefieder, das sorgsam birgt? 14 Lässt sie doch ihre Eier auf der Erde liegen zum Ausbrüten auf dem Boden 15 und vergisst, dass ein Fuß sie zertreten und ein wildes Tier sie zerbrechen kann! 16 Sie ist so hart gegen ihre Jungen, als wären es nicht ihre; es kümmert sie nicht, dass ihre Mühe umsonst war. 17 Denn Gott hat ihr die Weisheit versagt und hat ihr keinen Verstand zugeteilt. 18 Doch wenn sie aufgescheucht wird, verlacht sie Ross und Reiter.

Auch wenn Gott den Strauß „ohne Weisheit und Verstand“ ausgestattet hat, und wir sehen können wie es aussehen kann ohne Weisheit und Verstand zu sein, so hat der Strauß dennoch einen sinnvollen brauchbaren Platz im Großen-Ganzen der Schöpfung bekommen. Deshalb ist er nicht völlig ausgeschlossen.
Wir freuen uns oft an den tollen und besonders ausgestatteten Dingen der Schöpfung und wünschen uns auch diese oder jene Besonderheiten zu haben, um zu glänzen.

 
Ich glaube, uns sollte es nicht darum gehen zu „glänzen“ mit dem was wir tun,
sondern wir sollen glänzen mit dem wer wir SIND; also unser SEIN.


 Aber was ist mit denen, die „unbedeutend“ wirken oder gar ein Verhalten haben das nicht „lobenswert“ ist auf den ersten Blick. Was ist mit denen, welche nichts spektakuläres aufzuweisen haben? Was ist mit dem „Normalo“ oder dem, der am „Rand“ steht? Der, der sich benachteiliget im Leben fühlt? Oder der, der allem beraubt wurde?

Ich glaube, Gott arbeitet ganz besonders im Verborgenen und Detail. Was wir sehen, sind Resultate durch IHN. Und so glaube ich, dass das Detail unserer Begabung, Freude und Segen bringt. Spätestens in der Ewigkeit bei Gott als großen Lohn für die Treue und das Durchhalten.

Etwas von Gottes Charakter fließt überall in die Schöpfung eines jeden Geschöpfes, Mensch und Tier, mit ein. Einzigartig und für das Großen und Ganzen wichtig. Gott achtet jeden seiner Schöpfung.

Zu Jeremia sprach Gott:
Jeremia 1,5 Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleibe bildete, und sonderte dich aus, ehe du von der Mutter geboren wurdest...

Gott machte ihm Mut für seinen Dienst, sich nicht vor seinen Feinden zu fürchten:
(Vers 8) Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin bei dir und will dich erretten...

Jeremia gehört zu den ganz „großen“ Menschen, die Gott auserwählt hat, um in seiner Heilsgeschichte zu wirken. Später beklagte sich Jeremia mit Worten die für einen, der schon vor seiner Geburt berufen wurde, geradezu ironisch klingen:

Jeremia 15,10f 
Weh mir, meine Mutter, dass du mich geboren hast, gegen den jedermann hadert und streitet im ganzen Lande! ... doch flucht mir jedermann.... 
18 Warum währt doch mein Leiden so lange und sind meine Wunden so schlimm, dass sie niemand heilen kann? Du bist mir geworden wie ein trügerischer Born, der nicht mehr quellen will.
19 Darum spricht der HERR: Wenn du dich zu mir hältst, so will ich mich zu dir halten, und du sollst mein Prediger bleiben. Und wenn du recht redest und nicht leichtfertig, so sollst du mein Mund sein. Sie sollen sich zu dir kehren, doch du kehre dich nicht zu ihnen! 20 Denn ich mache dich für dies Volk zur festen, ehernen Mauer. Wenn sie auch wider dich streiten, sollen sie dir doch nichts anhaben; denn ich bin bei dir, dass ich dir helfe und dich errette, spricht der HERR, 21 und ich will dich erretten aus der Hand der Bösen und erlösen aus der Hand der Tyrannen.

Gott beschütze Jeremia, aber sein Dienst zeigte keine Frucht. Das Volk kehrte nicht um. UND trotzdem lief Jeremia nicht davon. Er wusste, dass Gott ihn nicht dazu berufen hatte erfolgreich zu sein, sondern TREU. Deswegen konnte er sagen:

Jeremia 15,16 
Dein Wort ward meine Speisesooft ich's empfing, und dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach deinem Namen genannt, HERR, Gott Zebaoth...  

Wenn wir uns wertlos fühlen oder sogar anfangen, uns selbst zu hassen, sollen wir daran denken, dass Gottes Geist in uns wirken kann und will. Wir dürfen uns selbst achten, wie unser Schöpfer dies tut.

Gott beauftrag und begabt die Berufenen. - Nicht umgekehrt.

Paulus sagt über sich:
Glatter 1,15 Als es aber Gott wohlgefiel, der mich von meiner Mutter Leib an ausgesondert und durch seine Gnade berufen hat,...

Paulus hat auch nicht aufgeben. Auch er blieb seinem Ruf Gottes treu. Auch er ist einer der "ganz großen" im Reich Gottes die Gott beauftragt hat.

Hüte dich davor, zu früh aufzugeben.
Unser Gefühl ist kein verlässlicher Führer. 
John Piper 
(US-amer. Theologe, Prof. für Praktische Theol. und Autor.)

Lieber Vater im Himmel,
13 Du hast alles in mir geschaffen
und hast mich im Leib meiner Mutter geformt. 14 Ich danke dir,
dass du mich so herrlich und ausgezeichnet gemacht hast!
Wunderbar sind deine Werke,
das weiß ich wohl. 15 Du hast zugesehen, wie ich im Verborgenen gestaltet wurde,
wie ich gebildet wurde im Dunkel des Mutterleibes. 16 Du hast mich gesehen, bevor ich geboren war.
Jeder Tag meines Lebens war in deinem Buch geschrieben.
Jeder Augenblick stand fest,
noch bevor der erste Tag begann. 17 Wie kostbar sind deine Gedanken über mich, Gott!
Es sind unendlich viele. 18 Wollte ich sie zählen, so sind sie zahlreicher als der Sand!
Und wenn ich am Morgen erwache, bin ich immer noch bei dir!

Ich will dir danken, Herr, mein Gott, mit meinem ganzen Herzen, und deinen Namen verherrlichen ewiglich. (Psalm 139, 13-18, Ps. 86, 12)

AMEN

Mittwoch, 30. März 2016




Genug für jeden einzelnen Tag- versprochen!

Vor einigen Wochen hatte ich meinen Hochzeitstag. Mein Mann und ich nutzen diesen Anlass ein Wochenende in einer Therme zu verbringen, um zu entspannen und auszuruhen. Genau an dem Tag, an dem wir die Therme besuchten, hatte eine große Softdrink-Firma einen Promotionstag an dem sie die Thermen-Gäste mit so viel Limonade versorgten wie sie wollten. Den ganzen Tag gab es frisch gekühlte Bio-Zitronen Limo in Hülle und Fülle - Lecker. Immer wieder wurde aufgefüllt. Es gab genug. Das Interessante war, dass ich mich und andere ertappte, wie man sich dann doch mehr als nur eine Limo-Flasche genommen hatte. So als ob es nicht ausreichen könnte. Am Ende des Tages konnte ich die Limo nicht mehr "trinken". Ich hatte wirklich genug davon. So viel habe ich trinken können. Es war genug vorhanden für alle, den ganzen Tag.

In letzter Zeit habe ich mich in vielerlei Weise mit dem Volk Israel beschäftig. Dabei sind mir ganz interessante Gedanken begegnet. Es stellten sich mir dabei ein paar Fragen:

Kann ich sagen:
„Gott versorgt mich gerade mit genau dem was ich jetzt brauche? 
Bin ich denn wirklich mit dem zufrieden was ich habe, also mit allem, womit mich Gott gerade versorgt? 
Glaube ich, dass das was Gott mir für den Tag, für meine momentane Situation, bereit hält wirklich ausreicht? 
Vertraue ich Gott tatsächlich mein Leben voll und ganz an? 
Vertraue ich, dass er mich in der „Wüste“ meines Lebens versorgt und rausführt? 
Oder treibt es mich an doch lieber mir selbst zu vertrauen und die Sache selbst in die Hand zu nehmen?

Bei diesen Gedanken stelle ich fest, dass ich irgendwie glaube es letztlich besser zu wissen was ich brauche oder was mir fehlt und wie es sich anfühlen sollte.

Immer wieder höre ich in Predigten und Andachten, dass Gott uns versorgt, jeden Tag und dass wir ihm so wichtig sind... Ehrlich gesagt, ich merke, dass ich so gar nicht wirklich etwas damit anfangen kann, womit Gott mich tatsächlich versorgt. Es ist ja nicht so als ob ich gar nichts besitzen würde oder niemandem in meinem Leben habe. 
Dazu gehört auch mich versorgt zu wissen, wenn ich „Gottes Wort lese und bete und seinen Worten gehorche“. Das fühlt sich auch wie "zu wenig an".

Aber mal ehrlich, eigentlich versuche ich mir im Grunde mehr zu nehmen als „genug“ ist bzw. ich vertraute nicht, dass da noch was kommen könnte. Ich möchte mir selbst mein Wohlergehen sicherstellen. Das geht am besten in dem ich Vorräte sammle. Also- meine Versorgung gibt mir Sicherheit.
Nur muss ich feststellen, dass in Bezug auf die Versorgungen Gottes es nicht die richtige Strategie ist.
In dem Fall vertraue ich DER Versorgung und nicht DEM Versorger!! Gott wird degradiert und seines Platzes enthoben.

Diese oder ähnliche Gedanken hatte auch das Volk Israel in der Wüste nach ihrem Auszug aus Ägypten. Sie wurden unzufrieden mit dem was sie hatten und forderten Sicherheiten was die Versorgung betraf. Sie erinnerten sich an ihre unterdrückten Zeiten zurück und fanden gutes daran. Lieber unterdrückt und in Sklaverei gestorben als wie „hier“ hungernd. Lieber wären sie in der Gefangenschaft gestorben als die Freiheit mit Gott an ihrer Seite. (2. Mose 16,3) Sie waren in einer Art „Versorgernot“. Sie dachten, ihnen steht es zu mit dem Optimalen versorgt zu sein. Sie beanspruchten für sich Komfort. Es heißt, sie murrten wider Mose und Aaron.

Wie oft habe ich an dieser Stelle den Kopf geschüttelt und gedacht wie dumm sie waren, wie können sie so was denken? Aber in Wirklichkeit habe ich über mich auch den Kopf geschüttelt...
Aber Gott, in seiner großen Geduld, hat den Unmut der Israeliten gehört und geht auf sie ein und sagt zu Mose:

(2. Mose 16,11) »Ich habe die Klagen der Israeliten gehört. Teile ihnen Folgendes mit: ›Gegen Abend werdet ihr Fleisch zu essen bekommen; morgen früh werdet ihr Brot erhalten und davon satt werden. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR, euer Gott, bin.‹«

Gott sagt, ok, ich versorge euch. Ich gebe euch, was ihr braucht um satt zu sein.
Allerdings gibt es dabei eine Regel in der Versorgung. Er sagt:

(2. Mose 16, 16) Ein jeder sammle, soviel er zum Essen braucht, einen Krug voll für jeden nach der Zahl der Leute in seinem Zelte. 19 Und Mose sprach zu ihnen: Niemand lasse etwas davon übrig bis zum nächsten Morgen20 Aber sie gehorchten Mose nicht. Und etliche ließen davon übrig bis zum nächsten Morgen; da wurde es voller Würmer und stinkend. Und Mose wurde zornig auf sie.

Kurz um, es gibt so viel für den Tag wie sie brauchten. Am nächsten Tag wieder usw. Jeden Tag frisch versorgt. Nichts vom Vortag (außer zum Sabbath).

Stellen da sich nicht die Fragen: Warum gibt Gott gerade genug? Warum verbot Gott Reste zu horten? Was ist falsch daran etwas Initiative zu zeigen und genug Manna für zwei Tage oder zwei Wochen zu sammeln?

Ein Pastor aus den USA, schreibt dazu:
"Das Manna war eine tägliche Erinnerung an ihre tägliche Abhängigkeit von Gott. Gott wollte ihnen antrainieren, täglich auf ihn zu vertrauen, indem er täglich für ihre Bedürfnisse sorgte. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Geht es denn nicht genau darum im Vater-unser? „Unser tägliches Brot gib uns heute.“
Wir wollen eine Wochen- oder Monats- oder Jahresration von Gottes Versorgung, doch Gott will, dass wir täglich in völliger Abhängigkeit von ihm auf die Knie gehen. Er weiß, dass wir, wenn er uns zu schnell zu viel gibt, unseren geistlichen Hunger verlieren.

Das Ziel ist nicht Unabhängigkeit von Gott, sondern Abhängigkeit von Gott.“

Es steht nicht DIE Versorgung im Zentrum, sondern DER Versorger!



Merken sie was? Regt sich da nicht Widerstand. Der Widerstand „abhängig“ zu sein? Merken sie wie sehr es doch eher darum geht „unabhängig“ zu sein mit eigenen Leben, so wie die Schlange Eva im Garten Eden „Unabhängigkeit“ zusprach? Mal ganz ehrlich: Wie viel Gutes hat Gott mir, ihnen, schon gegeben? Erinnern wir uns noch daran? Reicht es uns? Hat es das „Unabhängigkeitsbestreben“ geschwächt oder gar genommen?

Wie sehr geht es doch oft in unserem menschlichen Streben darum von Gott etwas zu bekommen, um dabei die Spannung zu lindern, nicht mehr so abhängig zu sein von ihm. Auch irgendwie ein Stück weit „frei“ zu sein von ihm.

„Wir wollen, dass Gott uns mehr gibt, damit wir ihn weniger brauchen.“

Aber Gott möchte uns wissen lassen, dass es mehr ist, das uns am „Leben erhält“ als das was uns gerade im Leben fehlt. Wir brauchen Gott und nicht in erster Linie das was uns gerade fehlt. Er weiß das schon selbst sehr genau und wird auch alles tun, um uns, aus seiner Ewigkeitsperspektive heraus, an nichts mangeln zu lassen. Das hat er versprochen.

5. Mose 8, 3 Er demütigte dich und ließ dich hungern und speiste dich mit Manna, das du und deine Väter nie gekannt hatten, auf dass er dir kundtäte, dass der Mensch nicht lebt vom Brot allein, sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN geht.

Und hier wird die ganze Sache spannend. Die Spannung, diese Abhängigkeit an Gott jeden Tag zu erleben hält unseren Blick auf IHN gerichtet - auf DEN Versorger. Ja, die Spannung fühlt sich lästig an, ist aber lebensnotwendig. 
Sie prüft unseren Glauben. Wer oder was ist wirklich die Sicherheit in meinem Leben? Der Vater im Himmel, dem ich so wichtig bin, dass er seinen Sohn Jesus nicht verschonte, um für meine Sünde und Ungehorsam zu sterben? Oder „ICH“ selbst? Angeheizt durch den, der Beziehung zu Gott nicht ertragen kann und alles tut um das zu Zer-stören; Satan.

Joh. 6, 32f: Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. 33 Denn Gottes Brot ist das, das vom Himmel kommt und gibt der Welt das Leben. 34 Da sprachen die Jünger zu ihm: Herr, gib uns allezeit solches Brot. 35 Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten...
49 Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. 50 Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, damit, wer davon isst, nicht sterbe. 51a Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit.

Auch die Jünger wollten gerne gleich Vorrat haben (Vers 34) um durch die Versorgung Sicherheit zu haben, anstatt durch den Versorger. Es ist eine Herausforderung in unserem Leben, das zu lernen und zu erleben, und zwar täglich. Das Jesus genau das ist, was in unserem Leben fehlt ist schwer zu be- und ergreifen. Was auch immer unserem irdischen Leben verwehrt geblieben ist bzw. wir verloren haben. Aber könnte es sein, dass es darauf hinweist, dass wir dabei auch Jesus im Blick halten, als DEN Versorger? Gott fordert uns wirklich heraus im Glauben das in unserem Leben zu erkennen. Wenn Jesus sagt, dass er das Brot des Lebens ist, also das, wonach sich unser innere Mensch sehnt, hungert und sucht um erfüllt und satt zu sein, dann können wir es auch nur in der Beziehung und Gemeinschaft zu ihm finden. Alles andere, was wir dazu brauchen wird folgen - wird er uns geben.

Sich von ihm versorgt und beschützt zu wissen ist die Herausforderung unseres Glaubens. Ihn täglich in seinem Wort und Gebet zu suchen, ist wie geistlich Frühstücken.
Auch feste zu glauben, das bei all dem was mir fehlt, mir dennoch alles bereits gegeben ist. 
Sich als "Habender" zu sehen, wo man doch nicht alles in dieser Welt hat.
Wonach hungern sie? Suchen sie auch in der Versorgung und Erfüllung die Sicherheit? Das ist nicht das "Brot des Lebens".



DER Versorger soll im Vordergrund stehen, nicht DIE Versorgung. 
Es gilt zu erkennen, dass jeder Tag genau das bereit hält was man braucht durch DEN, der versorgt. Genug für jeden Tag- versprochen!



Mittwoch, 10. Februar 2016

Der Stab des Trostes


Psalm 23,4
Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, denn du bist bei mir; 
dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.

***

Der ganze Psalm 23 ist wunderschön. 
Aber kennen sie das auch, immer wenn ich über diesen Vers gelesen habe war es so, als würde ich mich plötzlich unangenehm daran stoßen. So wie an einer Tischkante wenn man beglückt beschwingt durch das Zimmer tanzt; überrascht möchte man aber dann doch weiter tanzen und geht weiter. Auch beim lesen des Psalms.
Haben Sie sich auch schon mal gefragt, was das eigentlich heißen soll?

Wandern
Tal des Todesschattens,
fürchte kein Unheil
Stecken und Stab (wieso nicht: liebevolle Hand oder Arm...)?
trösten

Ein Kommentar schrieb:
 ... Nur eine einzige Person kann uns durch das dunkle Tal des Todes leiten und uns sicher auf die andere Seite führen: der Gott des Lebens, unser Hirte. Das Leben ist unsicher und voller Gefahren, deshalb sollten wir dem Hirten folgen, der uns ewigen Trost anbietet. 


Das ist alles wahr! Trifft es aber wirklich den Kern der Aussage?
Warum ist der Stecken und Stab für mich ein Trost, wenn es mir hundeelend geht oder ich gar in Gefahr bin (Tal des Todesschattens)? Es gibt nun wirklich tröstlichere Möglichkeiten.

Ich hab mich also gefragt:
Was kommt mir in den Sinn, wenn das Stichwort „Stecken und Starb“ fällt?

Eigenschaften dir mir spontan dazu einfallen sind:
Ein „Achtung Strafe, bei Zuwiderhandlung“, Korrektur, eher autoritär/Autorität, Disziplin/ierung, Kontrolle, ggf. Schmerz vom Schlag, Führung, Gehorsam, Distanz, Strenge, ggf auch Gefühlskälte, Zurechtweisung, Erinnerung an das Befolgen dessen was der Hirte/Leiter sagt, Waffe gegen Feinde, Stütze/Gehhilfe für den Hirten, unpersönlich,  uvm.     Ein "etwas" für was auch immer,

aber etwas tröstendes? Nein.

Kann das im Sinne des Erfinders sein?
Ich habe schon so einige Auslegungen in Predigten gehört, wo erklärt wurde, dass es wenn für „liebevolle Disziplinierung“ dient, dass Gott es nur gut mit uns meint. Wie soll mich das denn trösten, wenn es mir gar nicht gut geht? Wo liegt der Trost darin, wenn mir was wiederfährt wofür ich vielleicht auch gar nichts kann und dann werde ich von Jesus, dem Guten Hirten, mit einem Stab getröstet? Wieso nicht auf den Armen, nah an seinem Herzen?
Mich holt diese Aussage nicht da ab wo ich bin und bringt mich in meinem Glauben und Not nicht weiter.
Wo kommt das her, dass der Stecken und Stab eher negative Gefühle und Assoziationen hervorruft?
Bin ich es selbst oder meine geistliche Erziehung eines strengen, richtenden Gottes, der schlägt wen er liebt? 
Oder steckt dahinter gar ein anderes, ein gottesfremdes Glaubenssystem das ich angenommen habe?
Es muss doch einen schlüssigen Zusammenhang geben. Dieser ganze Psalm ist eine Trost und Hoffnung spendende Einheit.

Wissen sie wie ein Hirte seine Schafe leitet (vor allem die aus dem nahen Osten)?
Indem er vor den Schafen hergeht, mit ihnen geht und dabei zu ihnen spricht. Es ist das Wort, dass aus seinem Mund kommt, welches die Schafe leitet. Die Hirtenhunde, wenn welche vorhanden, halten lediglich die Herde beisammen auf dem Weg und assistieren dem der Hirte, welcher durch sprechen und Körpersprache seine Anleitung signalisiert.

Ich habe letztens eine Videosequenz sehen können, in dem Hirten im Sinai Wüstengebiet gefilmt wurden. In dem Fall waren es ein paar Kinder welche die Herde des Vaters gehütet hatten und ein anders mal Frauen.  Es war ganz genau zu sehen, dass die Herde erstmal durch das geleitet wurden, was die Hirten mit Worten und Körpersprache kommunizierten. Die weiblichen Hirten hatten noch nicht mal Hirtenstäbe, sie riefen den Schafen zu und „klatschten“ dabei! Auch konnte ich sehen, dass die Hirten weitgehend selbst die einzelnen Schafe in die richtige Richtung korrigierten durch Körperberührung. Auch hier, ohne Stock oder Stab.

Das erinnerte mich an die Stelle an der Jesus auch sagte, dass seine Schafe seine Stimme kennen und sie ihm folgen, wenn er sie ruft (Johannes 10,27). Da ist nicht die Rede davon, dass die Schafe seinem Stock folgen. Hier ist mir plötzlich das Bild des Hirten in einer noch tieferen und weiteren Facette aufgegangen. Jesus, der oberste Hirte, er leitet auch durch Worte, durch sein Wort, und nicht primär mit einem Stock. Jesus leitet uns in dem er zu uns spricht und wir dem dann folgen. Das ganze Wort Gottes ist seine Stimme die uns leiten möchte. Seine „Schafe“ müssen gar keine Angst haben vor seinem Stock. Der Stock ist nicht gegen sie gerichtet. Die einzigen welche wahrhaftig Angst haben müssen sind Feinde und wilde Tiere. Die sollten ins fürchten geraten. Der Stab ist also ein Symbol des Schutzes, der Führung, Leitung und vor allem Sicherheit. Orientierung und Hilfe. Der Stab ist ein Werkzeug des Hirten und symbolisiert Präsenz um seine Herde zu behüten. Es ist ein Symbol für Sicherheit, gerade wenn das "Tal" gefährlich und unsicher ist.

Wenn also König David, der einste Hirtenjung, schreibt, dass Stecken und Stab trösten, dann hatte er sicher auch genau seine Situationen mit den Schafen im Kopf als er seine Schäfchen einst hütete auf dem Feld. Er wusste wofür der Stock stand und dass das auch bei Gott dem 'Großen Hirten' so war. David nahm sich als ein Schaf in der Herde seines Gottes war. Was eine starke Symbolik die David hier darlegt.

David wusste, dass wenn er durch finstere Täler ging, (was er oft erlebte), dass er mit Gott da raus kommen wird und dass Gott ihn führt und beschützen wird. Was auch immer David sich dabei ausmalte im Kopf, dass Gottes Stab darstellen könnte in seinem Leben, wusste er, dass er sich daran orientieren muss in schweren Zeiten um durch zu kommen. Der Stab ist für David sehr wichtig als einstiger Hirte in schwierigen Situationen.

Nun die großen Abschluss-Frage:
Was ist für mich heute Jesu' „Stecken und Stab“, der mich tröstet, mir Orientierung und Hoffnung gibt? Etwas symbolisches, dass wirklich „greifbar“ und auch irgendwie sichtbar für mich ist.

Ich glaube, dass die Bibel das darstellt.
Das geschriebene Wort Gottes, mit dem Gott uns als großer Hirte leitet. Egal wo und in welcher Lage. An dem sollen wir uns glaubend festhalten und uns orientieren. Sein Wort gilt es zu hören und anzuschauen und sich dabei Schutz und Trost zu holen.

Wenn Gottes Wort in Psalm 23 in der Weise zu uns spricht, dass es aussagt:

ICH, Gott, BIN BEI DIR;
Fürchte dich nicht;
Bei mir wird dir nichts mangeln;
ICH LEITE DICH;
ICH TRÖSTE DICH, lass dich getröstet wissen;
GÜTE UND GNADE werden dir folgen;
Du wirst in mein Haus wohnen, für immer. 
VERSPROCHEN.

Das gilt es zu glauben und festzuhalten. Dann kann uns Zuversicht im finsteren „Tal des Todesschatten“, wie die Übersetzung das so drastisch ausdrückt, ein STAB DES TROSTES sein.

Es ist abzusehen, dass wir Menschen durch Zeiten gehen, die wirklich wie „Täler des Todesschatten“ sein können. Aber genau da geht er mit. Ganz egal ob wir was spüren oder nicht. Darum geht es nicht. Es geht um Gewissheit. Er führt uns durch, wenn wir ihm folgen und vertrauen.

Psalm 23 (NLB)
1 Ein Psalm Davids
Der HERR ist mein Hirte, ich habe alles, (mir mangelt nichts,) ich hab alles was ich brauche. 2 Er lässt mich in grünen Tälern ausruhen,
er führt mich zum frischen Wasser. 3 Er gibt mir Kraft.
Er zeigt mir den richtigen Weg
um seines Namens willen. 4 Auch wenn ich durch das dunkle Tal des Todes gehe,
fürchte ich mich nicht, denn du bist an meiner Seite.

Dein Stecken und Stab schützen und trösten mich. 

5 Du deckst mir einen Tisch vor den Augen meiner Feinde.
Du nimmst mich als Gast auf und salbst mein Haupt mit Öl. Du überschüttest mich mit Segen. 6 Deine Güte und Gnade begleiten mich alle Tage meines Lebens,


und ich werde für immer im Hause des HERRN wohnen.



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Insights:
Im Kontrast dazu achten sie mal das nächste Mal, wenn sie ägyptische Bilder sehen, auf das was der Pharao in der Hand hält! Er hält eine Sichel und einen Hirtenstab in der Hand. Das sind Symbole für Macht und Kontrolle. Wenn er nicht gerade auf seinem Thron sitzt und Macht symbolisiert, hat er den Hirtenstab immer in einer Gewalthaltung und schlägt auf jemand oder etwas ein. Das ist die Herrschaft Ägyptens gewesen, regieren und führen mit Macht, Gewalt und Einschüchterung. Im Bild des Hirten mussten sich tatsächlich des Pharaos „Schäfchen“ vor seinem Stock fürchten. Dieser ware sicher kein Trost. Die Israeliten haben das am eigenen Leib erlebt. Aber so ist Gott nicht. Er regiert/leitet durch "Worte die er redet", Freundlichkeit und viel Geduld. Er ist verlässlich und bei ihm ist es sicher. Wenn wir aber außerhalb seiner „Herde“ sind, kommen wir in große Gefahr. Manchmal rettet er uns noch davor, manchmal aber holt er uns dann aus dem Geschehenen erst raus.

Viele Bibelausleger sehen auch in Ägypten eine Symbolik für die Verlorenheit und Herrschaft der Welt ohne Gott.

1Petr 2:9 
Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündiget, der euch aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat,

Gott hat sein Volk aus Ägypten geführt damit alle Welt die Herrschaft des wahren Gottes erkennen kann.

Auch uns möchte Gott aus einer verlorenen Welt die unter einer geistlichen Gewaltherrschaft steht herausführen.
So wie ein Hirte führt. Durch das was er uns sagt. Und wir sollen auf ihn hören und gehorsam folgen.




Math. 4, 4: 


Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: »Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht.«