Vor einigen Wochen hatte ich meinen Hochzeitstag. Mein Mann und ich nutzen diesen Anlass ein Wochenende in einer Therme zu verbringen, um zu entspannen und auszuruhen. Genau an dem Tag, an dem wir die Therme besuchten, hatte eine große Softdrink-Firma einen Promotionstag an dem sie die Thermen-Gäste mit so viel Limonade versorgten wie sie wollten. Den ganzen Tag gab es frisch gekühlte Bio-Zitronen Limo in Hülle und Fülle - Lecker. Immer wieder wurde aufgefüllt. Es gab genug. Das Interessante war, dass ich mich und andere ertappte, wie man sich dann doch mehr als nur eine Limo-Flasche genommen hatte. So als ob es nicht ausreichen könnte. Am Ende des Tages konnte ich die Limo nicht mehr "trinken". Ich hatte wirklich genug davon. So viel habe ich trinken können. Es war genug vorhanden für alle, den ganzen Tag.
In letzter Zeit habe ich mich in vielerlei Weise mit dem
Volk Israel beschäftig. Dabei sind mir ganz interessante Gedanken begegnet. Es stellten sich mir dabei ein paar Fragen:
Kann ich sagen:
„Gott versorgt mich gerade mit genau dem was ich jetzt brauche?
Bin ich denn wirklich mit dem zufrieden was ich
habe, also mit allem, womit mich Gott gerade versorgt?
Glaube ich, dass das was Gott
mir für den Tag, für meine momentane Situation, bereit hält wirklich ausreicht?
Vertraue ich Gott tatsächlich mein Leben voll und ganz an?
Vertraue ich, dass er mich in der „Wüste“ meines
Lebens versorgt und rausführt?
Oder treibt es mich an doch lieber mir selbst zu
vertrauen und die Sache selbst in die Hand zu nehmen?
Bei diesen Gedanken stelle ich fest, dass ich irgendwie glaube es letztlich besser zu
wissen was ich brauche oder was mir fehlt und wie es sich anfühlen sollte.
Immer wieder höre ich in Predigten und Andachten, dass Gott uns versorgt, jeden Tag und dass wir ihm so wichtig sind... Ehrlich gesagt, ich merke, dass ich so gar
nicht wirklich etwas damit anfangen kann, womit Gott mich tatsächlich versorgt. Es ist ja nicht so als ob ich gar nichts besitzen würde oder niemandem in meinem Leben habe.
Dazu gehört auch mich versorgt zu wissen, wenn ich „Gottes Wort lese und bete und seinen Worten gehorche“. Das fühlt sich auch wie "zu wenig an".
Dazu gehört auch mich versorgt zu wissen, wenn ich „Gottes Wort lese und bete und seinen Worten gehorche“. Das fühlt sich auch wie "zu wenig an".
Aber mal ehrlich, eigentlich versuche ich mir im Grunde mehr zu nehmen als „genug“ ist
bzw. ich vertraute nicht, dass da noch was kommen könnte. Ich möchte mir selbst
mein Wohlergehen sicherstellen. Das geht am besten in dem ich Vorräte sammle. Also- meine Versorgung gibt mir Sicherheit.
Nur muss ich feststellen, dass in Bezug auf die Versorgungen
Gottes es nicht die richtige Strategie ist.
In dem Fall vertraue ich DER Versorgung und nicht DEM
Versorger!! Gott wird degradiert und seines Platzes enthoben.
Diese oder ähnliche Gedanken hatte auch das Volk Israel in
der Wüste nach ihrem Auszug aus Ägypten. Sie wurden unzufrieden mit dem was sie
hatten und forderten Sicherheiten was die Versorgung betraf. Sie erinnerten sich
an ihre unterdrückten Zeiten zurück und fanden gutes daran. Lieber unterdrückt
und in Sklaverei gestorben als wie „hier“ hungernd. Lieber wären sie in der
Gefangenschaft gestorben als die Freiheit mit Gott an ihrer Seite. (2.
Mose 16,3) Sie waren in einer Art „Versorgernot“. Sie dachten, ihnen steht es
zu mit dem Optimalen versorgt zu sein. Sie beanspruchten für sich Komfort. Es heißt, sie murrten wider Mose und
Aaron.
Wie oft habe ich an dieser Stelle den Kopf geschüttelt und
gedacht wie dumm sie waren, wie können sie so was denken? Aber in Wirklichkeit
habe ich über mich auch den Kopf geschüttelt...
Aber Gott, in seiner großen Geduld, hat den Unmut der Israeliten gehört und geht auf
sie ein und sagt zu Mose:
(2. Mose 16,11) »Ich
habe die Klagen der Israeliten gehört. Teile ihnen Folgendes mit: ›Gegen
Abend werdet ihr Fleisch zu essen bekommen; morgen früh werdet ihr
Brot erhalten und davon satt werden. Dann werdet ihr
erkennen, dass ich der HERR, euer Gott, bin.‹«
Gott sagt, ok, ich versorge euch. Ich gebe euch, was ihr braucht um
satt zu sein.
Allerdings gibt es dabei eine Regel in der Versorgung.
Er sagt:
(2. Mose 16, 16) Ein
jeder sammle, soviel er zum Essen braucht, einen Krug voll für jeden nach
der Zahl der Leute in seinem Zelte. 19 Und Mose sprach zu ihnen: Niemand lasse etwas davon übrig bis zum
nächsten Morgen. 20 Aber sie gehorchten
Mose nicht. Und etliche ließen davon übrig bis zum nächsten Morgen; da
wurde es voller Würmer und stinkend. Und Mose wurde zornig auf sie.
Kurz um, es gibt so viel für den Tag wie sie brauchten. Am
nächsten Tag wieder usw. Jeden Tag frisch versorgt. Nichts vom Vortag (außer zum Sabbath).
Stellen da sich nicht die Fragen: Warum gibt Gott gerade genug? Warum verbot Gott Reste zu
horten? Was ist falsch daran etwas Initiative zu zeigen und genug Manna für
zwei Tage oder zwei Wochen zu sammeln?
Ein Pastor aus den USA, schreibt dazu:
"Das Manna war eine tägliche Erinnerung an ihre tägliche
Abhängigkeit von Gott. Gott wollte ihnen antrainieren, täglich auf ihn zu vertrauen,
indem er täglich für ihre Bedürfnisse sorgte. Daran hat sich bis heute nichts
geändert. Geht es denn nicht genau darum im Vater-unser? „Unser tägliches Brot
gib uns heute.“
Wir wollen eine Wochen- oder Monats- oder Jahresration von
Gottes Versorgung, doch Gott will, dass wir täglich in völliger Abhängigkeit
von ihm auf die Knie gehen. Er weiß, dass wir, wenn er uns zu schnell zu viel gibt,
unseren geistlichen Hunger verlieren.
Das Ziel ist nicht
Unabhängigkeit von Gott, sondern Abhängigkeit von Gott.“
Es steht nicht DIE
Versorgung im Zentrum, sondern DER Versorger!
Merken sie was? Regt sich da nicht Widerstand. Der Widerstand
„abhängig“ zu sein? Merken sie wie sehr es doch eher darum geht „unabhängig“ zu
sein mit eigenen Leben, so wie die Schlange Eva im Garten Eden „Unabhängigkeit“
zusprach? Mal ganz ehrlich: Wie viel Gutes hat Gott mir, ihnen, schon gegeben? Erinnern wir uns noch daran? Reicht es uns? Hat es das „Unabhängigkeitsbestreben“ geschwächt oder gar genommen?
Wie sehr geht es doch oft in unserem menschlichen Streben
darum von Gott etwas zu bekommen, um dabei die Spannung zu lindern, nicht mehr so
abhängig zu sein von ihm. Auch irgendwie ein Stück weit „frei“ zu sein von ihm.
„Wir wollen, dass
Gott uns mehr gibt, damit wir ihn weniger brauchen.“
Aber Gott möchte uns wissen lassen, dass es mehr ist, das
uns am „Leben erhält“ als das was uns gerade im Leben fehlt. Wir brauchen Gott
und nicht in erster Linie das was uns gerade fehlt. Er weiß das schon selbst
sehr genau und wird auch alles tun, um uns, aus seiner Ewigkeitsperspektive heraus, an
nichts mangeln zu lassen. Das hat er versprochen.
5. Mose 8, 3 Er
demütigte dich und ließ dich hungern
und speiste dich mit Manna, das du
und deine Väter nie gekannt hatten, auf dass er dir kundtäte, dass der Mensch nicht lebt vom Brot allein,
sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN geht.
Und hier wird die ganze Sache spannend. Die Spannung, diese
Abhängigkeit an Gott jeden Tag zu erleben hält unseren Blick auf IHN gerichtet - auf DEN Versorger.
Ja, die Spannung fühlt sich lästig an, ist aber lebensnotwendig.
Sie prüft unseren Glauben. Wer oder was ist wirklich die Sicherheit in
meinem Leben? Der Vater im Himmel, dem ich so wichtig bin, dass er seinen Sohn
Jesus nicht verschonte, um für meine Sünde und Ungehorsam zu sterben? Oder „ICH“
selbst? Angeheizt durch den, der Beziehung zu Gott nicht ertragen kann und
alles tut um das zu Zer-stören; Satan.

49 Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind
gestorben. 50 Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, damit, wer davon isst,
nicht sterbe. 51a Ich bin das lebendige
Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben
in Ewigkeit.
Auch die Jünger wollten gerne gleich Vorrat haben (Vers 34) um durch die Versorgung Sicherheit zu haben, anstatt durch den Versorger. Es ist eine Herausforderung in unserem Leben, das zu lernen
und zu erleben, und zwar täglich.
Das Jesus genau das ist, was in unserem Leben fehlt ist schwer zu be- und ergreifen. Was auch immer unserem
irdischen Leben verwehrt geblieben ist bzw. wir verloren haben. Aber könnte es sein,
dass es darauf hinweist, dass wir dabei auch Jesus im Blick halten, als DEN Versorger? Gott fordert uns wirklich
heraus im Glauben das in unserem Leben zu erkennen. Wenn Jesus sagt, dass er das
Brot des Lebens ist, also das, wonach sich unser innere Mensch sehnt, hungert und sucht um erfüllt und satt zu sein, dann können wir es auch nur in der Beziehung
und Gemeinschaft zu ihm finden. Alles andere, was wir dazu brauchen wird
folgen - wird er uns geben.
Sich von ihm versorgt und beschützt zu wissen ist die
Herausforderung unseres Glaubens. Ihn täglich in seinem Wort und Gebet zu suchen, ist wie geistlich Frühstücken.
Auch feste zu glauben, das bei all dem was mir fehlt, mir
dennoch alles bereits gegeben ist.
Sich als "Habender" zu sehen, wo man doch nicht alles in dieser Welt hat.
Wonach hungern sie? Suchen sie auch in der Versorgung und Erfüllung die Sicherheit? Das ist nicht das "Brot des Lebens".
DER Versorger soll im Vordergrund stehen, nicht DIE
Versorgung.
Es gilt zu erkennen, dass jeder Tag genau das bereit hält was man braucht durch DEN, der versorgt. Genug für jeden Tag- versprochen!